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Hansestadt Rostock - Die Stadt an der Ostsee

Marienehe in Rostock

 
Marienehe ist ein Stadtgebiet der Mecklenburg-Vorpommerschen Hansestadt Rostock. Es befindet sich westlich der Unterwarnow in den Stadtteilen Schmarl, Reutershagen und Evershagen. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil industrieller und gewerblicher Ansiedlungen in Marienehe.

In einer Urkunde des dänischen Königs Erik VI. Menved von 1304 finden sich erste Nachweise über den Ort. Nachdem der Rostocker Bürgermeister Winold Baggel 1393 und 1395 die beiden Teile des Gebiets erwarb, stiftete er Marienehe – damals noch Mergene oder Mergnew genannt – 1396 dem Kartäuserorden. So entstand um 1398 das Kartäuserkloster Marienehe, das bis zu seiner Zerstörung 1552 existierte. Seit 1934 ist Marienehe Teil der Hansestadt Rostock. Bereits ein Jahr zuvor siedelte sich mit der Ernst Heinkel Flugzeugwerke AG eines der größten deutschen Flugzeugbauunternehmen der Zeit in Marienehe an. Auf dem 1935 neu eröffneten Werksgelände gab es einen eigenen Flughafen mit fünf Start- und Landebahnen. Eine Arbeitsstelle bei den Heinkel-Werken in Marienehe war nicht nur wegen der überdurchschnittlichen Löhne begehrt: Mit einer günstigen Kantine, einem Gesundheitshaus, einer großzügigen Lehrlingsausbildung, Weiterbildungsmaßnahmen, Sportstätten und kulturellen Angeboten war das Werk zudem Vorreiter im Bereich der betrieblichen Sozialeinrichtungen. Rostocker Stadtteile wie Alt-Reutershagen oder das Komponistenviertel profitierten ebenfalls durch den Bau geförderter Wohnungen für Betriebsangehörige. 1939 fand in Marienehe der weltweit erste Flug eines düsengetriebenen Flugzeugs statt. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ließ die sowjetische Besatzungsmacht die verbliebenen Industrieanlagen der Heinkel-Werke als Reparation zur Weiternutzung in der Sowjetunion demontieren. In Marienehe befindet sich heute mit dem Rostocker Fracht- und Fischereihafen der zweitgrößte Hafen der Stadt. Einige der genutzten Hafengebäude sind noch ehemalige Bauten der Heinkel-Werke. Mit 20 Liegeplätzen, über zwei Kilometern Kailänge, zahlreichen Lagerflächen und einer Anbindung an das Eisenbahnnetz wird der Hafen besonders für den Umschlag von Getreide, Futtermitteln, Düngemitteln, Holz sowie Metall- und Schwergütern genutzt. Der durchschnittliche Jahresumschlag liegt bei insgesamt 1,2 Millionen Tonnen. Ende 2017 soll der Bau eines weiteren Liegeplatzes abgeschlossen sein. Im Rostocker Fracht- und Fischereihafen sind zahlreiche Unternehmen und Betriebe verschiedenster Branchen angesiedelt. Insbesondere Unternehmen aus dem Metall- und Maschinenbau, Groß- und Einzelhandel, Transport- und Logistik, aber auch aus dem Bereich der Aus- und Weiterbildung finden sich in Marienehe. Die Stadwerke Rostock betreiben in Marienehe seit 1996 eine Gas-und-Dampf-Turbinenanlage (GuD-Anlage) zur Strom- und Warmwassererzeugung. Für die Zukunft ist in Marienehe ein 60 Meter hoher Fernwärme-Warmwasserspeicher geplant, der die gesamte Stadt Rostock zwei Tage lang mit warmen Wasser versorgen kann. Marienehe ist gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen. Der Bahnhof Marienehe wird von allen drei Rostocker S-Bahn-Linien angefahren sowie den Straßenbahn-Linien 1 und 5.

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