Hansavietel in Rostock
Westlich der Rostocker S-Bahn Trasse liegt gegenüber des Stadtteils Kröpeliner-Tor-Vorstadt, kurz KTV, das Hansaviertel. Das historische Herzstück des Ortsteils ist das hier angesiedelte Universitätsklinikum, welches Anfang des 20. Jahrhunderts an diesem Standort erbaut wurde und in den darauffolgenden Jahren den Bau von Villen und größeren Wohnblocks in dem neu gegründeten Hansaviertel initiierte. Mittlerweile – im 21. Jahrhundert – kann das eher junge Stadtviertel mit seinen ungefähr 8500 Einwohnern verteilt auf 2 Quadratkilometern als historisch gewachsener, urbaner Raum bezeichnet werden. Aufgrund seiner Nähe und guten Anbindung an die Rostocker Innenstadt erfreut sich das Viertel großer Beliebtheit, auch unter Studierenden.
Aber nicht nur die geographische Gunstlage des Ortsteils steigert die Attraktivität, sondern auch öffentliche Einrichtungen wie das Sportforum, welches westlich der Medizinischen Fakultät gelegen ist und durch ein breites Angebot von Schwimmhale, über Leichtathletik- bis hin zu Fußballstadion und Eishalle besticht. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die mannigfaltigen Grünanlagen des Hansaviertels. Hervorzuheben ist hierbei zum einen der Botanische Garten der Universität Rostock, welcher neben Forschungsgebäuden auch einen Japangarten und ein Alpinum beheimatet und zum anderen die Barnstorfer Anlagen, die zwischen dem Hansaviertel und dem Zoologischen Garten gelegen sind. Eine weitere Besonderheit des Hansaviertels ist die an der Kopernikusstraße gelegene Hansekaserne, welche auf einer Fläche von ungefähr einem Viertel Quadratkilometer ein Marinekommando, ein Bundeswehrdienstleistungszentrum und eine Wehrdienstberatung beheimatet. Erwähnenswert sind zudem zwei Sehenswürdigkeiten, die der modernen, deutschen Architektur zuzuordnen sind. Zum einen die 1949 erbaute Johanniskirche, welche eine der wenigen zu DDR-Zeiten erbauten Sakralbauten darstellt und zum anderen die Kosegartensiedlung, die von Walter Butzek im Stil der Neuen Sachlichkeit am Ende der 20er Jahre entworfen wurde. Zweck dieser funktionalen Wohnanlage war die Errichtung schlichten und günstigen Wohnraums für die Versehrten des Ersten Weltkrieges. Heute stehen Teile der dreiecksförmig angelegten Siedlung unter Denkmalschutz und beheimaten noch immer an die 4000 Rostocker und Rostockerinnen. Seiner vergleichsweise späten Erschließung verdankt das Hansaviertel eine ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur. Sowohl die S-Bahnhalte Holbeinplatz und Parkstraße als auch zahlreiche Straßenbahnhalte ermöglichen das schnelle Erreichen der Rostocker Innenstadt mittels ÖPNV. Aber nicht nur an das Schienen-, sondern auch an das Straßennetz ist das Hansaviertel sehr gut angebunden. Ein Straßenring umgibt den Ortsteil und innerhalb dieses Ringes sind parallel angeordnete Anliegerstraßen vorzufinden. Diese geordnete Struktur ermöglicht ein staufreies Vorankommen mit dem eigenen PKW.