Groß Klein in Rostock – ein Stadtteil im Wandel
Wo sich früher in Rostocks Nordwesten ein langweiliges, trist-graues Plattenbaugebiet hinzog, empfängt den Besucher heute ein lebendiger, moderner Standort mit begrünten Hinterhöfen, Parkanlagen und einer modernen Sportanlage mit Laufbahn und Fußballplatz. Das mit über 13.000 Einwohnern dicht besiedelte „Großdorf“ wird heute schon dem Anspruch gerecht, sich zu einem bunten, sozialen Stadtviertel zu entwickeln, in dem es sich für Jung und Alt gut leben lässt.
Während die Plattenbauten, zum Teil in neuem Gewand, behindertengerecht und farbenfroh, mit Balkonen und Fahrstühlen versehen, das periphere Bild bestimmen, hat sich der alte Dorfkern mit Ein- und Zweifamilienhäusern einen eigenen Charakter gegeben. Gleichwohl sind Scheunen und reetgedeckte, niederdeutsche Hallenhäuser erhalten, eine Erinnerung an die bäuerliche Architektur, die das Küstengebiet der Ostsee prägte. Wie überall besticht Mecklenburg-Vorpommern auch hier mit landschaftlicher Schönheit. Selbst Sanddorn wächst in Groß Klein wild, dank der Nähe zur Ostsee. Groß Klein ist kein Wirtschaftsstandort sondern eher eine Schlafstadt, die mit ihrer Lage punkten kann. Im Norden grenzt der Ort an das Seebad Warnemünde, im Süden an den IGA-Park, der durch die Bundesgartenschau 2003 entstand und im Osten an die Unterwarnow, wo sich am gegenüberliegenden Ufer der Rostocker Stadthafen präsentiert. Im IGA-Park finden regelmäßige Veranstaltungen statt: Ausstellungen, Konzerte, Open-Air-Festivals und vieles mehr. Er beherbergt das schwimmende Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum mit dem Traditionsschiff „Typ Frieden“. Ein Erlebnis rund um das Thema Schiff von ganz eigener Art. Das ehemalige Dorf hat nicht nur einen architektonischen, sondern vor allem einen infrastrukturellen und sozialen Wandel erfahren. Neben Grünflächen, Sportanlagen, ausreichenden Spielplätzen und KiTas ist ein Treffpunkt für Groß und Klein, Alt und Jung entstanden: das Börgerhus. Das Stadtteil- und Begegnungszentrum im Gerüstbauerring. Neben der Stadtbibliothek beherbergt es eine Caféteria, betrieben von dem Verein „Gemeinsam für Groß und Klein“, der die Stadtteilbewohner mit Selbstgebackenem und einem Mittagstisch mit Hausmannskost verwöhnt. Das Börgerhus hält für alle ein Programm bereit, das von regelmäßigen Treffen der Krabbelgruppen bis hin zu Seniorenkursen, vom Familienkino bis zu Veranstaltungen der Stadtbibliothek reicht. Gleich daneben findet die Jugend einen Ort zur Freizeitgestaltung mit vielfältigen Angeboten: das Jugendzentrum 224, unmittelbar neben der Grundschule und der Haupt-und Realschule gelegen.
Da Groß Klein ein bevölkerungsreicher Stadtteil ist, mussten Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden. Die Einwohner finden zahlreiche Möglichkeiten, ihren Bedarf zu decken. Große Discounter wie Rewe, Aldi und Lidl haben sich im Ort angesiedelt. Ein Bürger- und Einkaufszentrum entwickelte sich aus dem Klenow Tor, das verkehrstechnisch hervorragend zu erreichen ist. Eine ganze Reihe Dienstleister trifft unter dem gemeinsamen Dach des Klenow Centers zusammen, von verschiedenen Ämtern über Rechtsanwälte und Versicherungsbüros bis hin zum Fitnesscenter, zum Frisör, zur Kosmetikerin. Mediziner aller wichtigen Fachrichtungen und Angehörige medizinischer Hilfsberufe betreiben hier ihre Praxen. Bürgerfreundlich ist das Wort, das Groß Klein heute am besten beschreibt.